Es gibt verschiedene Typen von Blockflöten.
Der gebräuchlichste Typ ist die C-Sopran-Blockflöte.
Meist fängt man damit zu lernen an. Etwas tiefer ist die
F-Alt-Blockflöte. Sie zu erlernen bedeutet im Grunde
nichts anderes, als Transponieren zu lernen. Die von der
Sopran-Blockflöte her vertrauten Griffe werden anderen
Notenzeichen zugeordnet. Die nächst tiefere Blockflöte
ist die C-Tenor-Blockflöte. Diese kann jeder spielen,
der die C-Sopran-Blockflöte beherrscht und ausreichend
große Finger für die weit auseinanderliegenden Löcher
auf der C-Tenor-Blockflöte hat.
Die F-Baß-Blockflöte wird gegriffen, wie die F-Alt-Blockflöte,
jedoch sind die Noten zumeist im Baß-Schlüssel notiert.
Diese zu lesen erfordert zusätzliches Umdenken.
Es gibt zwei Griffweisen für die Blockflöte:
a) Deutsche Griffweise
Die Tonleiter wird systematisch gespielt. Ein
Finger mehr auf der Flöte bedeutet, der Ton klingt
einen Ton tiefer als der vorherige. Das hat den
Vorteil, daß besonders für Anfänger diese
systematische Anordnung der Töne leicht
durchschaubar und leichter zu lernen ist als bei der
barocken Griffweise. Es ist ein Nachteil dieser
deutschen Griffweise, daß die Intonation meist nicht
ganz rein und insbesondere die Töne f und fis leicht
zu hoch erklingen.
b) Barocke Griffweise
Die Tonleiter wird in weiten Teilen systematisch
gespielt - wie bei der deutschen Griffweise - jedoch
mit dem f als Ausnahme. Die Regel, daß mit jedem
hochgehobenen Finger der nächsthöhere Ton erklingt,
gilt nicht für das f . Besonders für junge Anfänger
ist die Anordnung der Töne schwer durchschaubar und
motorisch schwierig. Der Vorteil dieser Griffweise
ist die wesentlich bessere Intonation. Hierbei ist
das fis sogar leichter zu greifen als bei der
deutschen Griffweise.
Für den Anfang ist wegen der besseren Übersichtlichkeit
die deutsche Griffweise zu empfehlen. Nach einigen Jahren,
wenn die Fähigkeiten fortgeschritten sind, sollte man
zur barocken Griffweise wechseln. Dieser Wechsel ist für
fortgeschrittene Schüler leicht zu bewältigen.
Die Blockflöte eignet sich hervorragend als
Einstiegsinstrument für Kinder ab ca. 5 Jahre. Das
Blasen der verschiedenen Blockflötenarten ist keine
Schwierigkeit, denn der Kernspalt leitet durch seine Form
die Atemluft genau auf die Kante (das Labium), wo der Ton
entsteht. Es erfordert kein großes Geschick, überhaupt
einen Ton zu erzeugen. Somit hat man recht schnell
Erfolge damit, Melodien zu gestalten.
Wie bei jedem Musikinstrument sind Rhythmik oder gar
musikalische Früherziehung eine gute Voraussetzung. Die
beste Voraussetzung ist allerdings das aktive Musizieren
im Elternhaus. Kinder, die von ganz klein auf erfahren
haben, daß Musizieren zum Alltag gehört, haben die
besten Voraussetzungen, ein Instrument zu erlernen.
Selbst wenn es "nur" unbedeutende Versuche der
Eltern sind, ein abentliches Schlaflied zu singen, wenn
in der Badewanne oder beim Bügeln vor sich hingeträllert
wird, oder wenn ein Elternteil versucht, in der eigenen
Kindheit erlernte Grundbegriffe auf einem Instrument
wieder aufzufrischen, sind dies prägende Erfahrungen für
Kinder, welche die Grundlage für musikalisches Empfinden
bilden.
WICHTIG! "Life-Musik" ist wichtig, auch wenn
sie nicht perfekt ist. Perfekt dargebrachte "Konserven-Musik"
aus dem Radio, Fernseher oder von der CD sind eine
sinnvolle Ergänzung, ersetzen aber niemals
selbstgemachte Musik.
Wollen Sie den Reiz und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten
der Blockflöte kennenlernen, empfiehlt sich, bewußt
Blockflötenmusik vor allem aus der Barockzeit anzuhören.
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